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Freitag, 5. Februar 2016

Interpretationen von Sicherheit

In Zeiten, in denen die anfängliche Willkommenskultur für Flüchtlinge zunehmend in Ablehnung umschlägt, gewinnt die Diskussion um sichere Herkunftsländer an Bedeutung. Damit definieren wir, aus welchen Ländern Flüchtlingen gar nicht erst als solche anerkannt werden oder wohin wir Menschen wieder zurückschicken, die vorübergehend bei uns Zuflucht gefunden haben.
Soweit so gut, darüber muss gesprochen werden. Wie die Sendung "Monitor" des ARD berichtet, wird in Deutschland auf Druck der konservativen CSU (das "C" steht für christlich) aktuell über eine Erweiterung der Liste diskutiert, konkret über Algerien, Mali und  Afghanistan. Etwas irritierend an der Idee ist, dass das Auswärtige Amt (bei uns das EDA) seine Bürgerinnen und Bürger vom Aufenthalt in diesen Ländern abrät und Reisewarnungen herausgibt.
Da frage ich mich doch, wie das aufgeht: für die eigenen Leute zu gefährlich, für Flüchtlinge aber zumutbar?
Bombenanschlag in Kabul, August 2015

Freitag, 29. Januar 2016

Phänomen Trump

Unfassbar, was da gerade in Amerika passiert. Dass die Republikaner immer weiter nach rechts rutschen, ist dem aufmerksamen Beobachter (und der Beobachterin) ja nicht verborgen geblieben. Aber dass es ein Rüpel wie Donald Trump tatsächlich an die Spitze der aktuellsten Umfragen schafft, stimmt mich doch nachdenklich. Was ist mit dem Amis los, dass sie so einen unflätigen Polterer (der auch noch stolz darauf ist) tatsächlich für befähigt halten, ihr Laden zu leiten?
Andererseits, man kann es ja auch positiv sehen: wird Trump wirklich nominiert, haben die Demokraten - ob nun Clinton oder Sanders - wohl leichtes Spiel. Denn es scheint auch bei maximaler Fantasie nicht vorstellbar, dass die gesamte US-Bevölkerung mit einem rücksichtslosen und selbstverliebten Demagogen an der Spitze in die Zukunft gehen will.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Nichts gegen andere Meinungen...

... aber das hier, gefunden auf  Facebook, geht mir ganz eindeutig zu weit. Man kann für oder gegen Abtreibung sein, kein Problem. Aber dieser Cartoon (den Begriff fand ich noch nie so unpassend) stellt die Gräueltaten der Nazis und von Stalin auf eine Stufe mit einem US-Gerichsentscheid, der das Recht auf Abtreibung bestätigt.
Da ein Gesetz per se selbst nichts Böses tun kann, bleibt mir folgende Interpretation: hier werden Frauen, die sich - aus in der Regel guten Gründen - für eine Abtreibung entschieden haben, im gleichen Atemzug wie Massenmörder der Sorte Hitler und Stalin genannt. Und das ist an Geschmacklosigkeit und Respektlosigkeit kaum mehr zu übertreffen.

Dienstag, 17. Juni 2014

Liebe Doris

Wären nur alle Politiker/innen so fundiert, erfrischend normal und symapthisch wie du, liebe Doris Leuthard (es gehört sich nicht eine Bundesrätin zu duzen, ich bitte um Nachsicht für diese Ausnahme). Was mir von Anfang an klar war, zeigte sich wieder mal im Gespräch mit Roger Schawinski.

Donnerstag, 3. April 2014

Aufstand nach Provokation

Nicht mehr ganz neu, aber immer noch ein Aufreger: der Rundschau-Beitrag zur letzten Anordnung des nicht unumstrittenen Bischofs Huonder. Sündige Gläubige sollen mit verschränkten Armen vor den Priester treten und statt Kommunion nur einen Segen erhalten.
Bei konservativen Gläubigen ist man ja recht rasch mal ein Sünder. Aber die Auslegung des umtriebigen Bischofs lässt die Mehrzahl der Leute - darunter auch viele Katholiken - mit offenem Mund staunend zuhören oder lesen. Dass er und seine Gefolgsleute mit Homosexuellen nicht so ganz klar kommen, ist wenig überraschend. Aber auch wer verhütet und - jetzt kommt's - nach einer Scheidung wiedeverheirat ist, soll auf die Kommunion verzichten. Denn diese Mitmenschen begehen alle eine Sünde.
Richtig prickelnd finde ich sowas im Hinblick auf die unzähligen Verfehlungen der katholischen Kirche, unter anderem auch die padöphilen Priester bzw. dem fragwürdigen Umgang der offiziellen Kirche mit diesem Schandfleck. Dann zu hören, dass solche absurde Kriterien auf Gläubige angewandt werden, scheint mir schon fast etwas bizarr.
Wie wird Jesus doch gleich zititert: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Vielleicht sollte Bischof Huonder vorsichtiger mit den Steinen in seinem Garten umgehen.

Freitag, 7. März 2014

Das nächste Kapitel in der Carlos-Pose

Hoppla, da sollte eigentlich geheim bleiben, dass der berühmt-berüchtigte Straftäter "Carlos" jetzt im Ausland untergebracht ist. Zum Discountpreis von 19'000 Franken - pro Monat, versteht. Ich bin wirklich auch für Resozialisierung, aber den Shitstorm auf Bluewin kann ich nachvollziehen. Wie soll der Durchschnittsbürger so etwas verstehen? Geschweige denn Menschen mit einer AHV oder IV-Rente, die jeden Franken umdrehen müssen?
Der Fairness halber muss man noch erwähnen, dass auch ein Monat Gefägnis nicht eben günstig ist und der Aufenthalt in einer Psychiatrie teils sogar noch wesentlich teurer als die 19'000 Franken. 

Dienstag, 18. Februar 2014

Mir ist übel

Dass das amerikanische Militär ein Kosmos für sich ist, war mir soweit klar. Auch dass sie eigene Strafrechts-Normen haben bzw. keine ziviles Gericht eine Handhabe hat. Schon gar nicht ausserhalb der USA, Stichwort Kriegsverbrechen von amerikanischen Soldaten.
Aber was ich heute in einer Reportage des WDR gesehen haben, das lässt mir schon Übelkeit aufsteigen: "Wie Frauen im US-Militär vergewaltigt werden". Ich gestehe, ich fühlte mich nach der Doku  nicht sehr gut dabei, dass ich die USA als (Reise)Land sehr mag und auch oft da bin. Aber gerade jetzt schäme ich mich auch etwas dafür, zum selben Geschlecht wie diese Tiere zu gehören.
Leider passiert so was ja weiss Gott nicht nur im militärischen Umfeld. Aber diese Frau haben sich auf Kameradschaft und Zusammenhalt verlassen und ihrem Land gedient. Dass ihnen dann Schlimmes widerfährt, ist die eine Sache. Dass dann aber alles tot geschwiegen und vertuscht wird, das ist schon harter Tobak.